Leichtathletik in Gomaringen
WLV U16 Einzelmeisterschaften in Essingen - Doppel-Gold für Linn, Silber für Leo in Essingen
Über 800m der männlichen M14 und M15 kam es in Essingen bei den Württembergischen U16-Einzelmeisterschaften zu einem folgenschweren Kampfrichterfehler, der leider auch Jannes Eggs betraf: Die Startordner ließen die Jungs über 800m (sie starten bei Meisterschaften in Bahnen) an der 400m-Startlinie aufstellen, statt an der 800m-Startlinie. Das hat zur Folge, dass ab Bahn zwei alle Starter zwei, statt nur einer Kurvenvorgabe erhielten - ein Wettkampfvorteil von fast 10 Metern! Trotz des Hinweises eines Trainers vor den Rennen, wurde darauf nicht reagiert - logischerweise erfolgte nach den Rennen ein Protest, dem stattgegeben werden musste. Nun werden die Meisterschafts-Läufe wohl im September nachgeholt werden. Besonders ärgerlich war das für die Athleten, welche in diesen Rennen die letzte Chance auf Qualifikationszeiten für die nationalen Titelkämpfe nutzen wollten. Da sich unser Jannes Eggs ganz auf diesen Lauf konzentriert hatte war zumindest für ihn der Ausflug nach Essingen ziemlich frustrierend. Keine Zeit, kein Platz.
Aber er konnte sich dennoch an den tollen Erfolgen unserer beiden Top-Mädels Linn Wandel und Leonie Flad mitfreuen. Die im Kugelstoß und Diskuswurf zur Zeit unangefochtene Nummer eins im Ländle heißt Linn Wandel: die 14 Jährige erzielte im Diskuswurf mit 30,01 Metern eine neue persönliche Bestleistung, wurde mit deutlichem Vorsprung Meisterin und erfüllt zugleich die D-Kadernorm. Im Kugelstoß übertraf sie mit 11,02 Metern als einzige wieder die 11Meter-Marke und konnte auch hier den Sieg einheimsen.
Nach ihren zuletzt starken Auftritten über 800m war Leonie Flad für Trainer Ulrich Metzger eine der Geheimfavoriten auf einen Podestplatz. Trotz des sehr böigen und zum Teil stürmischen Windes lief Leonie ein taktisch hervorragendes Rennen und musste sich nur der Topfavoritin und süddeutschen Vizemeisterin Sara von Malinkrodt geschlagen geben. Mit 2:24,77 Minuten erzielte Leonie eine neue persönliche Bestzeit und konnte endlich die Früchte ihre fleißigen Trainingsarbeit einheimsen. Über 80mHürden erreichte Leonie noch das B-Finale, aber nach dem kräftezehrenden 800 Metern, reichte es nicht mehr zu einer Top-Zeit.
Nach den für Marieke Scherman sehr enttäuschend verlaufenen süddeutschen Meisterschaften in Kassel vor zwei Wochen, zeigte sie sich über 100m wieder stark verbessert. Mit 13,35 Sekunden blieb sie lediglich ein Zehntel über ihrer Saisonbestleistung von 13,25 Sekunden, die jedoch - im Gegensatz zum Essinger Gegenwind - in Bernhausen mit starkem Rückenwind erzielt wurden.
Mit ihrer Zeit kam Marieke in den B-Endlauf, der heftig verweht wurde und in dem sie mit 13,66 nicht mehr ganz so schnell sein konnte. Besonders bei Marieke ist zu sehen, wie das Feuer für den Wettkampfsport in unserem Talenteam junge Menschen ergreifen und zielstrebig auf eigene, persönliche Ziele zugehen lässt.
Ähnliches gilt für Pascal Ott und Emilia Dore. Für beide war es zu Beginn des Wintertrainings noch unvorstellbar, in diesem Sommer bei Württembergischen Einzelmeisterschaften zu starten! Beide hatten jedoch auf den Zentimeter genau die Qualifikationsleistungen im Weitsprung erbracht: Pascal Ott mit 5,15 Metern (M14) und Emilia Dore mit 4,90 Metern (W15). Für beide hieß es in Essingen: Erfahrungen im Feld der Besten zu sammeln. Leider hatten besonders die Weitspringer unter heftigstem Seitenwind zu leiden, so dass Emilia zweimal knapp übertrat und im dritten Versuch mit einem Sicherheitssprung „nur“ 4,25 Meter sprang. Bei Pascal lief es etwas besser, aber mit 4,80 Metern schied er als Neunter nach dem Vorkampf aus.
Erst seit Juni im Talentteam mit dabei ist Kaan Sever. Bei einem seiner ersten Wettkämpfe überhaupt konnte er sich gleich mit 10,95 Metern im Kugelstoßen (4kg) für die Landesmeisterschaften qualifizieren. Hier auf Anhieb den Achten Platz (10,37 Meter) zu belegen ist eine beachtenswerte Leistung - mal schauen wohin ihn seine Schnellkraft im kommenden Jahr bringen wird.
Insgesamt ist jetzt schon zu sagen, dass durch das gesamte U14/U16 Talentteam deutlich mehr Ranglistenplätze im WLV erzielt wurden als im Jahr zuvor. Unser Nachwuchs ist „heiß“ und noch so manches Juwel dabei verborgen.
