Kategorie

Beim Nikolaus-Fortbildungsseminar des Württembergischen Leichtathletik-Verbands in Schwäbisch Gmünd trafen wir Sprint-Bundestrainer Alexander Seeger zum Gespräch.

Herr Seeger, wie ist es um den deutschen Sprint-Nachwuchs bestellt?
Alexander Seeger: Ich bin jetzt seit elf Jahren für den deutschen Sprint-Nachwuchs verantwortlich. Ich denke, die hervorragenden Platzierungen und Medaillenränge bei Europa- und Weltmeisterschaften lassen sich sehen. Im Junioren-Bereich haben wir Weltstandard.

Man spricht oft von Talenten, aber warum schaffen es nur weniger an die Spitze?
Talent ist vielfach vorhanden und Talent erkennt der Trainer schnell. Wenn es dann aber darum geht, Training mit Schule oder Training mit Beruf zu verzahnen, dann wird es eng. Zum Talent muss Zeitmanagement hinzukommen, sein Leben entsprechend zu gestalten. Man könnte es Erziehung zum Verzicht nennen und zu erkennen, dass ein Spitzen-Sportler-Leben eben auch seine Vorzüge hat.

Heute geht es Ihnen speziell um die Methodik des Staffellaufens. Verlorener Stab, eine Horror-Vision…
Staffellauf ist eine Teamleistung und gerade für solche Läufer, die es im Einzellauf nicht ganz an die Spitze schaffen, ist der Staffellauf eine sehr reizvolle Geschichte. Wissen Sie, im normalen Leichtathletik-Training sind so viele Komponenten enthalten, dass Staffelwechsel integriert werden können. Es ist gar nicht so schwer, das Staffelholz zu übergeben. Aber man muss akribisch die Methodik verinnerlichen, damit der Staffellauf in der Praxis kein Zufallsprodukt wird.

Was halten Sie zur heutigen Veranstaltung?
Wir brauchen kompetente Trainer, die die Freude an der Leichtathletik multiplizieren. 170 Teilnehmer, das spricht für sich. Qualifiziertes Nachwuchstraining ist basale Voraussetzung für die Spitzenläufer von morgen. ls

zurück zum Newsarchiv