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Leichtathletik in Gomaringen

(Keine) Frage der Konkurrentz - der GEA berichtet

Leichtathletik - Der ehemalige Vorsitzende des LV Pliezhausen Ulrich Metzger ist jetzt Talent-Coach in Gomaringen

VON GABRIELA THOMA

www.gea.de Samstag, 13.12.2014

 

REUTLINGEN. Hinter den Kulissen hat einer der jüngsten Personalwechsel in der Leichtathletik-Szene der Region für etwas Wirbel gesorgt. Ulrich Metzger, vier Jahre lang Vereinsvorsitzender des LV Pliezhausen und Vorsitzender des Leichtathletik-Kreises Reutlingen, ist aus gesundheitlichen Gründen im August von beiden Ämtern zurückgetreten. Seit dem 1. Dezember ist der 50-Jährige aber neuer Trainer beim TSV Gomaringen. Metzger, der als Trainer die C-Lizenz-Leistungssport wie auch die B-Lizenz-Mehrkampf besitzt, wird beim TSV künftig ein U 16-Talent-Team betreuen. Damit wechselte Metzger nicht nur den Verein, sondern auch in den Kreis Tübingen, zu dem der TSV Gomaringen gehört. Weil er aber kommissarisch bis Januar 2015 der Reutlinger Kreisvorsitzende ist und sich nach eigenen Angaben gesundheitlich so gut erholt hat, dass er sich auch eine Fortsetzung dieser Tätigkeit vorstellen kann, branden immer wieder Diskussionen auf. »Wir hatten offiziell für den TSV Gomaringen eine Trainerstelle als Mini-Job ausgeschrieben, denn wir haben über 20 Kinder zwischen 13 und 15 Jahren, die in ihrem Übergang zu Wettkampfathleten betreut werden müssen. Ich kann das als Cheftrainer und Sportlicher Leiter des Vereins nicht mehr alles allein leisten«, erklärt Alex Seeger. Der deutsche Bundestrainer für die U 20-Sprinterinnen hat neben seinem Beruf als Versicherungskaufmann die Gomaringer Top-Athleten unter seinen Fittichen. »Die Aufgabe von Ulrich Metzger ist, für unsere Talente vier Mal in der Woche das Training zu organisieren und Rahmenbedingungen für eine Leistungssportkarriere zu schaffen«, sagt Seeger. Klar sei er »völlig überrascht gewesen«, dass sich der frühere erfolgreiche Mittelstreckenläufer bei Gomaringen beworben habe. »Mit ihm hatten wir überhaupt nicht gerechnet.« Doch nun sei man einfach nur froh, so Seeger, mit Metzger einen »kompetenten Mann« für die ehrgeizige Aufgabe gefunden zu haben. »Ulrich Metzger ist gut dafür gerüstet.« Seeger sieht auch kein Problem darin, dass Metzger weiterhin Reutlinger Kreisvorsitzender bleibt. »Das wäre sogar ein guter Schachzug im Sinne der Leichtathletik, weil beide Kreise sowieso schon seit einiger Zeit viel zusammenarbeiten und wir Synergieeffekte haben könnten.« Ulrich Metzger selbst stellt klar, dass er und seine Familie trotz seiner Trainertätigkeit beim TSV Gomaringen weiterhin Mitglieder beim LV Pliezhausen bleiben. Seine beiden älteren Kinder Marius und Marleen werden auch weiterhin beim LV-Trainer Jörg Kinzel bleiben. »Für mich ist das mit Gomaringen überhaupt keine Konkurrenz zu Pliezhausen, sondern einfach eine ganz persönliche Geschichte.« Im Sommer habe sich der Druck auf ihn so erhöht, dass er einen »tiefen persönlichen Einschnitt mit gesundheitlichen Problemen« erlebt habe. Von denen habe er sich mittlerweile gut erholt. »Wir haben sechs Kinder, ich bin seit 15 Jahren Hausmann, meine Frau ist Alleinverdienerin und ich muss jetzt zwingend aus wirtschaftlichen Gründen arbeiten und kann dann nicht ehrenamtlich dazu noch 30 Stunden leisten«, erzählt er freimütig. Naheliegend sei für ihn, da er Sport studiert habe und Trainerscheine besitze, eine Tätigkeit im Sport, zumal sich das mit seinen familiären Pflichten vereinbaren ließe. »Das Angebot des TSV Gomaringen war für mich Zufall und ein Glück zugleich, denn es passt, weil wir hier in der Nähe in Betzingen wohnen und weil ich somit weiterhin in der Leichtathletik tätig sein kann«, sagt er und zeigt sich erleichtert. Er betont, sich gegenüber dem LV Pliezhausen und dem Kreis Reutlingen jederzeit offen verhalten und alle Informationen rechtzeitig weitergeleitet zu haben. Das bestätigt Ulrich Schneider, der bisherige stellvertretende und nun kommissarische Vorsitzende des LV. »Es gibt keine offenen Rechnungen und wir haben im LV-Vorstand alle Lücken gefüllt und die Aufgaben neu aufgeteilt. Nur etwas überrascht bin ich über die Wendung im Fall Metzger schon, denn dass er bei Gomaringen anheuert, ist nicht so ganz schön, weil es doch unsere Konkurrenz ist.«

»Wenn die Vereine es akzeptieren, mache ich als Kreisvorsitzender weiter«

Unberührt von allem ist Metzgers Verwaltungstätigkeit als Koordinator in der Leichtathletik-Akademie der Arbeitsgemeinschaft Sport Pliezhausen (ASP). »Das mache ich weiter«, sagt er und führt ergänzend aus, dass er sich bis Ende Dezember erklären soll, ob er sich im Januar zur Wiederwahl als Reutlinger Kreisvorsitzender stellt.

»Ich würde schon weitermachen, aber zuerst müssen die Kreisvereine deutlich signalisieren, ob sie dies akzeptieren und respektieren«, sagt Metzger. »Mein Weitermachen würde auch Sinn machen, denn ich weiß, dass der württembergische Landesverband bald eine große Gebietsreform anstrebt und dann eventuell die Kreise Reutlingen und Tübingen zusammenlegen wird, zumal wir uns eh alle kennen und die Tübinger ihre Meisterschaften schon seit Jahren bei unseren in Reutlingen mit austragen.« (GEA)