Leichtathletik in Gomaringen
Mein Training: Marec Metzger berichtet
Gomaringens Mehrkämpfer Marec Metzger erzählt von seinem momentanen Trainingsalltag
Meine Alltagsstruktur hat sich sehr verändert. Seit die Schulen geschlossen sind, passe ich mich an die neue Situation an. Das betrifft auch mein Training. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich hoffentlich an den Ergebnissen im Sommer zeigen.
Auf jeden Fall trainiere ich während der "Corona-Ferien" deutlich öfter als sonst. Fast jeden Tag trainiere ich zwei Mal, eine Vormittags- und eine Nachmittagseinheit. Da die öffentlichen Trainingsplätze gesperrt sind, suchen mein Vater (der gleichzeitig mein Trainer ist) und ich Ausweichmöglichkeiten.
Zum Glück wohnen wir nicht mitten in der Großstadt, was uns Zugang zum Waldrand oder einfachen Feldwegen verschafft. Abgesehen vom trauten Heim finden hier inzwischen meine Trainingseinheiten statt. Das ist angenehm, denn außer Spaziergängern ist man zumindest vormittags ungestört.
Man hat auch die Möglichkeit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen - mit Sicherheitsabstand versteht sich.
Das Training ist relativ hart, aber während der Saisonvorbereitung lässt sich das nicht ändern. Dennoch können wir einiges an sportlicher Entwicklung feststellen, denn Vieles nehmen wir auf Video auf. Nachmittags kommt meist eine Krafteinheit im zum Fitnessraum umgebauten Wohnzimmer dazu.
Das Beste am Einzeltraining sind die vielen Wiederholungszahlen im Techniktraining, welche man in der Gruppe nie erreichen würde. Trotzdem: Ohne eine Trainingsgruppe um sich, mit der man sich gut versteht, macht das Training nur halb so viel Spaß. Das ist Schade, denn der Spaß daran ist eine Sache, die mich antreibt.
Allerdings lässt mich eine zweite Sache trotzdem weitermachen: Mein Ziel, international starten zu dürfen, um dort einmal Medaillen gewinnen zu können. Darin besteht meine momentane Motivation. Meine Trainingszeiten kann ich inzwischen weitestgehend so anpassen, wie es für mich bequem ist. Ich habe keine festen Zeiten mehr, zu denen ich mich rechtzeitig umziehen muss. Nein, denn zur Zeit laufe ich meistens sowieso in Trainingsklamotten rum.
Natürlich trainiere ich nicht nur, die Schule kommt auch nicht zu kurz. Für mich, der sich im Prüfungsjahr befindet, ist das eben auch noch wichtig. Gerade jetzt in dieser Zeit sollte man am Ball bleiben. Wenigstens gibt es eine nützliche Klassengruppe, die sich gegenseitig hilft. Ab und zu treffen wir uns auch online, um z.B. Mathe zu machen.
Obwohl - wenn ich ehrlich bin - vom Zeitaufwand her mache ich mehr Sport als Unterricht. Aber ich sehe das alles als Chance - und ich denke, das sollten wir alle tun. Denn egal was kommt, am wichtigsten ist, was und wen man liebt. Darum sollte man sich auch kümmern und sich gerade jetzt einfach mal dafür ZEIT nehmen.